In der dynamischen Welt des Marketings kann selbst die beste Kampagne auf unerwartete Hindernisse stoßen. Ein plötzlicher Lieferengpass, eine überraschende Konkurrenzaktion oder eine unvorhergesehene Krise – solche Situationen können Ihre Marketing-Strategie ins Wanken bringen. Genau hier kommt Contingency Planning ins Spiel: die Kunst, einen durchdachten Plan B zu entwickeln, der Ihr Marketing auch in turbulenten Zeiten auf Kurs hält.

Bild: Contingency-Planning

 

Was ist Contingency Planning im Marketing?

Contingency Planning bezeichnet die systematische Vorbereitung auf mögliche Störungen und Krisen in Ihrer Marketing-Strategie. Es geht darum, potenzielle Risiken frühzeitig zu identifizieren und konkrete Handlungsalternativen zu entwickeln. Anders als Krisenmanagement, das erst bei akuten Problemen greift, ist Contingency Planning proaktiv: Sie bereiten sich vor, bevor etwas schiefgeht.

Ein guter Contingency Plan gibt Ihnen die Sicherheit, dass Sie auch dann handlungsfähig bleiben, wenn Plan A nicht aufgeht. Das schafft nicht nur Ruhe im Team, sondern kann auch den entscheidenden Wettbewerbsvorteil bedeuten.

 

Warum braucht Ihr Marketing Contingency Planning?

Die Gründe für Contingency Planning sind vielfältig und realer, als viele denken:

  • Budgetkürzungen: Wirtschaftliche Schwankungen können dazu führen, dass Ihr Marketingbudget plötzlich reduziert wird.
  • Lieferkettenprobleme: Verzögerungen bei Druckerzeugnissen, Werbeartikeln oder anderen Materialien
  • Technische Ausfälle: Server-Probleme, Social-Media-Outages oder Website-Crashes
  • Reputationskrisen: Negative Berichterstattung oder Social-Media-Shitstorms
  • Marktveränderungen: Neue Konkurrenten, veränderte Kundenbedürfnisse oder regulatorische Änderungen

Wer für diese Szenarien gewappnet ist, kann schnell reagieren und Schaden minimieren – oder sogar Chancen nutzen, die sich aus der Krise ergeben.

 

Contingency Planning in der Praxis: So entwickeln Sie Ihren Plan B


  1. Schritt 1.: Risikoanalyse durchführen

Der erste Schritt ist eine ehrliche Bestandsaufnahme: Welche Risiken bedrohen Ihre Marketingaktivitäten tatsächlich? Erstellen Sie eine Liste potenzieller Störfaktoren und bewerten Sie diese nach Eintrittswahrscheinlichkeit und möglichem Schaden. Konzentrieren Sie sich zunächst auf die wahrscheinlichsten und folgenreichsten Szenarien.

  1. Schritt 2.: Alternative Kommunikationskanäle vorbereiten

Setzen Sie nicht alles auf eine Karte. Wenn Ihre Hauptkampagne auf Social Media basiert, halten Sie alternative Kanäle wie E-Mail-Marketing, Print oder Events in Reserve. Pflegen Sie verschiedene Touchpoints zu Ihrer Zielgruppe, damit Sie bei Ausfällen nicht komplett handlungsunfähig sind.

  1. Schritt 3.: Flexibles Budget einplanen

Reservieren Sie einen Teil Ihres Marketingbudgets als Notfallfonds. Diese Rücklage ermöglicht es Ihnen, bei Bedarf schnell auf alternative Maßnahmen umzuschwenken, ohne andere laufende Kampagnen gefährden zu müssen.

  1. Schritt 4.: Backup-Lieferanten identifizieren

Ein praktisches Beispiel: Werbegeschenke mit Logo sind ein bewährtes Marketinginstrument für Messen, Events oder Kundengeschenke. Doch was, wenn Ihr Hauptlieferant nicht rechtzeitig liefern kann? Ein Contingency Plan sollte mindestens einen zuverlässigen Alternativ-Anbieter für Ihre Give-aways enthalten, den Sie im Notfall innerhalb kürzester Zeit kontaktieren können. Das gleiche Prinzip gilt für Druckereien, Agenturen und andere externe Partner.

  1. Schritt 5.: Krisenkommunikation vorbereiten

Erstellen Sie Vorlagen und Leitfäden für verschiedene Krisenszenarien. Wer spricht für das Unternehmen? Welche Botschaften sollen kommuniziert werden? Wie schnell muss reagiert werden? Diese Fragen im Vorfeld zu klären, spart in der Krise wertvolle Zeit.

 

Die wichtigsten Elemente eines Marketing Contingency Plans

Ein effektiver Contingency Plan sollte folgende Komponenten enthalten:

  • Klare Verantwortlichkeiten: Wer trifft welche Entscheidungen im Krisenfall?
  • Eskalationsstufen: Welche Maßnahmen werden bei welchem Schweregrad ergriffen?
  • Ressourcenübersicht: Welche Budgets, Materialien und Kontakte stehen zur Verfügung?
  • Kommunikationswege: Wie werden Team, Stakeholder und Kunden informiert?
  • Zeitpläne: Wie schnell müssen Alternativpläne aktiviert werden?

 

Contingency Planning als kontinuierlicher Prozess

Ein Contingency Plan ist kein statisches Dokument, das Sie einmal erstellen und dann vergessen. Die Marketinglandschaft verändert sich ständig, und damit auch die Risiken. Überprüfen Sie Ihren Plan mindestens halbjährlich und passen Sie ihn an neue Gegebenheiten an.

Führen Sie auch gelegentlich Testläufe durch: Was passiert, wenn Sie tatsächlich auf Plan B umschalten müssen? Solche Übungen decken Schwachstellen auf und stärken die Handlungssicherheit Ihres Teams.

 

Fazit: Mit Contingency Planning im Marketing sicher durch unsichere Zeiten

Contingency Planning mag zunächst nach zusätzlichem Aufwand klingen, ist aber eine Investition, die sich auszahlt. Mit einem durchdachten Plan B navigieren Sie sicherer durch die Unwägbarkeiten des Marketingalltags, minimieren Risiken und können im Krisenfall schnell und professionell reagieren. So bleibt Ihr Marketing auch dann erfolgreich, wenn die Dinge nicht nach Plan verlaufen – denn Sie haben ja einen zweiten in der Tasche.

 

 

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